Okt 2022
Multitouch Tisch Preis – mit welchen Kosten ist zu rechnen?
Multitouch-Tische werden in Showrooms, auf Messen und Events immer beliebter, um Unternehmen und Produkte innovativ und interaktiv zu präsentieren. Zunächst möchten Sie sich wahrscheinlich einen Überblick über die allgemeinen Preise für Multitouch-Tische verschaffen. Wie viel Budget müssen Sie ungefähr für die Anschaffung der Hardware einplanen?
Ein Multitouch-Tisch kann eine lohnende Investition sein, keine Frage. Um das beurteilen zu können, ist natürlich auch der Preis entscheidend – und ob dieser in Relation zum gewünschten Ergebnis steht.
Ihre erste Online-Recherche hat vermutlich ergeben: Der Markt ist unübersichtlich und Preise für hochwertige Multitouch-Tische werden kaum online veröffentlicht. Zudem gibt es eine scheinbar unendliche Vielzahl unterschiedlicher Technologien und Konfigurationen. Die Preisspanne für die Hardware ist extrem groß und scheint zunächst zwischen 1.000 Euro und 30.000 Euro zu liegen. Sie könnten jeden Anbieter einzeln anfragen oder Ihre Budgetplanung zum Ratespiel machen. Sinnvoller ist es jedoch, zunächst die Anforderungen genau zu definieren und sich bei der anschließenden Suche auf die Kriterien zu konzentrieren, die den Preis maßgeblich beeinflussen.
6 Kriterien bestimmen den Preis für einen Multitouch-Tisch
Um das notwendige Budget für einen Multitouch-Tisch besser eingrenzen zu können, helfen die folgenden Preis entscheidenden Kriterien gut weiter:
1. Größe des Multitouch-Screens:
Je größer, desto preisintensiver
Ein 43-Zoll-Screen, mit dem ein bis zwei Benutzer*innen gleichzeitig agieren können, ist natürlich günstiger als ein 65-Zoll Screen für vier und mehr User*innen. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis (bezogen auf Bildschirmgröße und Pixeldichte) bieten 55-Zoll-Screens. Die preiswertesten Screens produziert derzeit das japanische Unternehmen Iiyama – hier startet ein einfacher Iiyama „ProLite Multi-Touch-Display“-55-Zoll Screen bereits unter 2.500 Euro (netto).
2. Auflösung des Screens:
Ihr Anspruch sollte Ultra-HD sein
Wir könnten an dieser Stelle ausführlich über Pixeldichte und den typischen Betrachtungsabstand bei Multitouch-Tischen referieren, machen es aber kurz: Full-HD Bildschirme mit nur 1.920 × 1.080 Pixeln sind längst nicht mehr zeitgemäß. Benutzer*innen sehen schlichtweg die einzelnen Pixel. Filtern Sie daher unbedingt nach Modellen mit Ultra-HD Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel).
3. Anzahl der Touchpunkte:
Je komplexer die Anwendung, desto mehr Touchpunkte nötig
Ein wesentliches Qualitätskriterium von Multitouch-Tischen ist die Anzahl der parallel auf der Oberfläche erkannten Touchpunkte. Modelle mit besonders günstigen Sensoren (wie z.B. von Iiyama) erkennen etwa 15 Touchpunkte gleichzeitig. Das kann für eine einfache Anwendung auf einem relativ kleinen Screen ausreichend sein. Für vier Paar Hände oder gar kapazitive Objekterkennung mit Markern ist es das nicht. Hochwertige Sensoren, wie sie ehemals von 3M produziert wurden, erkennen zwischen 40 und 100 parallele Touchpunkte.
4. Integrierter PC:
Sparen Sie gern, aber nicht hier
Genau wie Sie es vom privaten PC bzw. Laptop kennen, geht es auch bei Multitouch-Tischen um Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit. Es gibt beim Wunsch nach Immersion wohl nichts Schlimmeres, als eine Oberfläche die ruckelt, oder eine abgestürzte Anwendung. Der PC sollte mindestens über einen i5 Prozessor mit ausreichend RAM, SSD-Festplatte und dedizierter Grafikkarte verfügen. Vorsicht ist bei Mini-PCs geboten, die in den Screen integriert sind und diese Anforderungen in aller Regel nicht erfüllen.
5. Tisch-Korpus/-Gestell:
Wie hoch ist Ihr Designanspruch?
Erst der Korpus bzw. das Gestell macht einen Multitouch-Screen zu einem Multitouch-Tisch. In ihm verschmelzen Screen und PC zu einer ganzheitlichen interaktiven Station. Wägen Sie an dieser Stelle optische, aber auch praktische Gesichtspunkte ab: Wie außergewöhnlich und formschön soll der Korpus aussehen? Wie mobil/flexibel muss er gleichzeitig sein? Was er in jedem Fall sein sollte: stabil, langlebig, und ohne sichtbare Verkabelung. Und denken Sie daran: Design ist mehr als ein “Nice-To-Have” – schließlich zieht es im Idealfall viele Benutzer*innen an. Der Preis des Looks ist in erster Linie vom Material abhängig, wobei auf dem Markt häufig Metall, MDF und Corian zu finden sind.
6. Individualisierung und Service:
Wie einzigartig ist Ihr Vorhaben?
Es gibt sowohl günstige Multitouch-Tische „von der Stange”, als auch teurere Modelle mit individueller Konfiguration (z.B. Form, Farbe, unterschiedliche Technologien zur Objekterkennung). Je nach eingesetzter Technologie können Benutzer*innen über die bekannten Touch-Gesten auf der Oberfläche hinaus mit dem Tisch interagieren. Ihr Mindestanspruch in punkto Individualisierung sollte aber lauten: Der Tisch fügt sich nahtlos in Ihre Corporate Identity ein.
Beim Service wiederum geht es um Ihr Wohlbefinden bei Planung und Umsetzung sowie Ihre Zufriedenheit mit dem Ergebnis. Entscheiden Sie darum ausgehend von Ihrer Expertise: Reicht es Ihnen, die Hardware vom Paketdienst zu erhalten und selbst zusammenzubauen oder wünschen Sie eine professionelle Installation und Einweisung vor Ort?
Natürlich existieren neben diesen noch viele weitere Stellschrauben für den Preis der Hardware (z.B. 24/7-Zertifizierung, Kontrast und Leuchtstärke des Screens, Qualität der Glasoberfläche). Diese sechs Faktoren werden Ihnen aber bereits sehr hilfreich sein, die Preisspanne Ihres Budgets zu minimieren.
Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Für einen professionellen Multitouch-Tisch zum Einsatz im Messe- oder Unternehmenskontext liegt der Preis zwischen 17.000 Euro und 25.000 Euro (netto). Diese Hardware ist auf einen 24/7-Betrieb ausgerichtet und es sind keine bösen Überraschungen zu erwarten. Multitouch-Tische über diesem Preis sind in aller Regel individuelle Sonderanfertigungen. Preiswertere Versionen sind nur für semiprofessionelle Anwendungen mit geringer Nutzerfrequenz eine Option.
Die Preisspanne umfasst übrigens noch keine Multitouch-Software! Es kann sich lohnen, nach Anbietern von Hard- und Softwarelösungen in einem Ausschau zu halten, um das Preis-Leistungsverhältnis ganzheitlich zu optimieren. Zur besseren Bewertung der Anbieter von Multiouch-Software haben wir Ihnen eine Checkliste aufbereitet.
Vorsicht bei einem „traumhaften” Preis für einen Multitouch-Tisch
Bei Angeboten auf der chinesischen Handelsplattform alibaba.com finden Sie Multitouch-Tische für 1.000 Euro und das bei vermeintlich „hoher Qualität“. Allerdings sind hier billigste Full-HD Screens verbaut, die angeblich durch Interpolation eine „4 Karat Auflösung“ erreichen. Klingt zu schön, um wahr zu sein und ist es darum leider auch. Die Touch-Erkennung arbeitet bei diesen Modellen mit einer veralteten Infrarot (IR)-Technologie. Die Hardware scheint sowohl optisch wie technisch aus der Zeit gefallen. Wollen Sie sich als Unternehmen innovativ präsentieren, sollten Sie hier besser nicht zugreifen.
Fazit: Sie tätigen eine große Investition. Behandeln Sie sie auch so.
Bevor Sie sich auf eine überfordernde Recherche begeben, definieren Sie zunächst Ihre Anforderungen möglichst genau. Machen Sie sich bewusst, dass die Kaufentscheidung für einen Multitouch-Tisch eine wichtige Investition in die Zukunft ist. Er soll Ihre Corporate Identity transportieren und Ihr Unternehmen modern und einzigartig repräsentieren. Für dieses Ziel lohnen sich in jedem Fall eine professionelle Beratung vorab sowie ausreichend Zeit bei der Entscheidungsfindung.
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